Gernsbach gewinnt Schachpokal

Der Schachclub Gernsbach hat überraschend den mittelbadischen Pokal gewonnen. Das Landesliga-Spitzenteam ertrotzte gegen die Rochade Kuppenheim ein 2:2. Da der Oberligist zwei Klassen höher als die Hausherren spielt, genügte den Murgtälern das Unentschieden zum ersten Pokalgewinn ihrer Vereinsgeschichte. Das Finale verlief äußerst spannend. Der Außenseiter hatte es dabei seinem unbändigen Kampfgeist zu verdanken, dass er das Gleichgewicht hielt.

Nach dem Remis in der schnell verflachenden Begegnung zwischen Goce Gjorseski und dem Kuppenheimer Joachim Kick sorgte Kai Mailitis für die Gernsbacher Führung. Ungeachtet seiner schlechteren Stellung lehnte er in aufkommender Zeitnot ein Remisangebot ab und wurde dafür belohnt: Erst büßte Toni Stückl seinen Mehrbauern ein, danach überschritt er in völlig ausgeglichener Position, die keine Seite mehr hätte gewinnen können, im 39. Zug die Zeit. Zwei schnelle, einfache Züge hätten dem Mannschaftsführer der Rochade-Reserve das wichtige Unentschieden beschert.

Trotzdem schrieb Kuppenheim den Pokalsieg nicht ab. Damir Caleta hatte sich gegen Rene Gaisbauer eine Gewinnstellung erarbeitet, und im Duell der Spitzenspieler beider Vereine „quälte“ Hartmut Metz in einem schwerblütigen Endspiel Sven Lehmann. Als jedoch Caleta sein Turmendspiel zu nachlässig behandelte, belohnte Gaisbauer seine Zähigkeit mit einer Remisabwicklung. Mit der 2:1-Führung stand Gernsbachs größter Erfolg der Vereinsgeschichte fest. Einzelpokalsieger Metz baute zwar noch seine Siegesserie in den diesjährigen Cup-Wettbewerben auf acht Erfolge in acht Begegnungen aus, seine filigrane Endspielbehandlung über fünfeinhalb Stunden hinweg half dem Gast jedoch nichts mehr. Kuppenheim bleibt nur der Trost, dass das Quartett ebenso für die Runde der letzten 32 im badischen Wettbewerb qualifiziert ist.     

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