Schachtraining mit Bundestrainer Uwe Bönsch |
Am 1. und 2. Mai stand als erstes Seminar der diesjährigen Reihe des Schachzentrums Baden-Baden ein Wochenende mit den beiden deutschen Bundestrainern auf dem Programm. In zwei kleinen und somit intensiven Gruppen trainierten 15 Spieler aus Deutschland und der Schweiz. Bei GM Uwe Bönsch ging es vorrangig um Taktiktraining. Er ging insbesondere auf die theoretischen Grundlagen ein, brachte aber auch eine Fülle an anwendungsorientierten Beispielen. Der für die deutschen Nationalmannschaften zuständige Trainer, der gleichzeitig Chef der Trainerakademie des Weltschachbundes FIDE ist, legte im gesamten Verlauf einen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Schachstudien und den Wert für die Praxis. Abschluss bildete die tiefe Variantenberechnung. Im parallelen Seminar bei FM Bernd Vökler ging es um Bauernstrukturen und die mit ihnen einhergehenden unterschiedlichen Pläne. Dass ein Bauernabtausch zu einer Änderung der Pläne und Teilpläne führt, welche Abtäusche von Vorteil sind, welche vermieden werden sollten. Anlehnungen hierzu fand der für die Jugendnationalmannschaften und die deutschen Jugendkader zuständige Bundestrainer in historischen und aktuellen Partien. Ein Augenmerk richtete Vökler auf typische Bauernstrukturen wie u. a. hängende Bauern. Zwischen den Einheiten blickten die Spieler immer mal wieder auf die parallel in Sofia gespielte 6. Partie des Wettkampfes um die Weltmeisterschaft zwischen dem für die OSG Baden-Baden in der Schachbundesliga spielenden Viswanathan Anand und dem Bulgaren Veselin Topalov. Sie endete im 58. Zug mit remis.
Das zweitägige Seminar, bei dem jeder Teilnehmer jeweils einen Tag lang mit jedem der Trainer arbeitete, bildete den Auftakt zur Seminarreihe des Schachzentrums Baden-Baden. Mitte Mai wird sie mit dem Thema „Verteidigung in allen Facetten“ fortgeführt. Referenten sind dann die Weltklassetrainer Mark Dvoretzky und Artur Jussupow. Im Juni steht ein Seminar über den Einsatz von ChessBase, dem weltweit führenden Schach-Datenbankprogramm, zur Unterstützung der Analyse und Bewertung eigener Partien an. Der einheimische Großmeister Philipp Schlosser zeigt zudem, wie ChessBase bei der Vorbereitung auf Gegner optimal genutzt werden kann.
Im Sommer stehen zwei Seminare mit dem baden-württembergischen Landestrainer Jaroslav Srokowski auf dem Programm, der sich spezieller Eröffnungsstrukturen annimmt, insbesondere der Igel-Struktur und der Maróczky-Struktur. Im September kommen erneut Dvoretzky und Jussupow, dann zum Thema „Ungleiches Material/ Stellungstransformation“. Alle diese Seminare sind offen, wenden sich an Laienspieler ebenso wie an Vereinsspieler. Eine Mindestspielstärke wird vorausgesetzt.
Anmeldungen zu den Seminaren des Schachzentrums Baden-Baden: Markus Keller, mkeller@grenke.de. Alle Informationen sind auch auf der Homepage des Schachzentrums zu finden.
(Dr. Markus Keller – Geschäftsführer Schachzentrum / Presse, 8.5.2010)