Archivfoto SF Lichtental |
So mancher Verein würde sich freuen, wenn 50% seiner Mitglieder zur Jahreshauptversammlung kommen würden. Diesen stolzen Prozentsatz konnte vergangenen Freitagabend Heinz Schmekenbecher, der 1. Vorsitzende der Schachfreunde Lichtental vermelden. In den eigenen Clubräumen in der ‘Alten Polizei’ im Baden-Badener Stadtteil Lichtental standen Berichte des Vorstandes, ein Resümee des Mannschaftsführers und Neuwahlen auf der Tagesordnung. Seit 1951 besteht dieser Schachclub, der in den neunziger Jahren in der Verbandsliga Süd noch für Furore sorgte und teilweise bis zu 40 Mitglieder auf der Rangliste hatte. Längst gehören diese Zeiten der Vergangenheit an, mit nur acht gemeldeten Spielern kann man sich mittlerweile mit dem Titel ‘Kleinster Schachverein Deutschlands’ schmücken. Lediglich einmal habe man in der vergangenen Saison komplett antreten können, berichtet Mannschaftsführer Jürgen Besener, ansonsten mussten ein oder zwei Bretter frei gelassen werden. Dies tat jedoch dem mannschaftlichen Gefüge keinen Abbruch, denn mit zwei Punkten Vorsprung wurde der Aufstieg in die Kreisklasse I bravourös errungen.
„Ziel ist es zuerst diese Klasse zu erhalten und dann in den nächsten Jahren sich höheren Aufgaben zu stellen“, gibt Heinz Schmekenbecher die Parole aus. Mit der Neuverpflichtung von Ferdinand Bäuerle, dem Ex-Teamcaptain des Badischen Schachverbandes, konnte ein erfahrener Spieler verpflichtet werden, der an vorderer Position für Punkte sorgen soll. Er wechselte vom Landesligisten SK Durmersheim nach Lichtental und wird sich künftig auch als 2. Vorsitzender engagieren.
Einstimmig wurde die Vorstandschaft entlastet und ihr das Vertrauen für die Zukunft ausgesprochen. Weiterhin werden der langjährige 1. Vorsitzende Heinz Schmekenbecher, Turnierleiter Mostafa Muschtaki, Schriftführer Robert Schuster und Mannschaftsführer Jürgen Besener die Geschicke des Vereins lenken. Dass Kameradschaft nach dem FIDE-Motto ‘Gens una sumus’ bei den SF Lichtental groß geschrieben wird, zeigt auch der Blick in den Terminkalender, auf dem neben dem königlichen Spiel, eine Wanderung, ein Skatabend, ein Grillnachmittag und eine Weihnachtsfeier eine feste Größe sind. So nett es auch sei, Deutschlands kleinster Schachverein zu sein, gerne würde man die Gemeinschaft um weitere Mitglieder bereichern. „Neue Schachfreunde, ob jung oder alt, Mann oder Frau, Raucher oder Nichtraucher, sind bei uns immer herzlich willkommen“, betont Schmekenbecher ab- schließend, wenngleich dadurch vielleicht der inzwischen lieb gewor- dene Titel verloren ginge. (Ferdinand Bäuerle, Neumitglied SF Lichtental)