Aus 60-jähriges Vereinsjubiläum SF Lichtental |
Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf 64 Feldern
Von Ferdinand Bäuerle
Mit vierzehn gemeldeten Spielern gehören die Schachfreunde Lichtental zu den kleinsten Vereinen im Deutschen Schachbund. Wilhelm Benz, Alex Geist, Kurt Frietsch und Herbert Eggerder riefen am 25. Oktober 1951 im damaligen Gasthaus ‘Rebstock’ in der Beuernerstraße den Verein ins Leben, um dem Schachspiel einen gebührenden Platz im Baden-Badener Stadtteil Lichtental zu geben. Damals wie heute stand die Geselligkeit und Kommunikation unter Gleichgesinnten im Mittelpunkt des Clubgeschehens, aber auch ein am Fair Play orientiertes Kräftemessen auf den 64 Feldern. Es waren erlebnisreiche sechs Jahrzehnte mit Höhen und Tiefen, dies verdeutlichte der 2. Vorsitzende Ferdinand Bäuerle bei einem Festabend im Musiksaal des ‘Alten Rathaus’ während einer halbstündigen Präsentation, die von dem renommierten Pianisten Lothar Arnold themengerecht musikalisch untermalt wurde. Bekannte Melodien wie „Mit 17 hat man noch Träume“ in Bezug auf die Jugendarbeit Ende der 60er Jahre oder „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ in Anlehnung an Rosy Köther, die als erste Frau 1973 am Clubturnier teilnahm. weckten schöne Erinnerungen. Sicherlich ein Höhepunkt in der abwechslungsreichen Vereins- geschichte war in der Saison 1999/2000 der Aufstieg in die Verbandsliga Süd, der zweithöchsten badischen Spielklasse. Durch Aderlass von einigen Mitgliedern fand man sich jedoch drei Jahre später in niedrigen Gefilden wieder. Nach dem Erreichen der Talsohle ging es in den letzten drei Jahren stetig bergauf, und man gehört inzwischen wieder zum Ensemble der Bezirksklasse. Dank vier starker Neuzugänge schickt man sich künftig für höhere Aufgaben an.
„Wir freuen uns, dass die Schachfreunde Lichtental nun wieder sehr aktiv sind, auch was die Ausrichtung von Meisterschaften auf Landes- und Bezirksebene betrifft“, betonte Stadtrat Armin Schöpflin, der die Glückwünsche der Stadt Baden-Baden an diesem Jubiläumsabend überbrachte. Es sei schon erstaunlich, wie sich dieser kleine Verein engagiere. Gerne nehme er in seinem Grußwort die Gelegenheit wahr, allen Verantwortlichen vor und hinter den Kulissen zu danken, dass der Schachsport in Baden-Baden auch in Lichtental gedeihen konnte, so Schöpflin.
Unverkennbar verknüpft mit der Geschichte der Schachfreunde Lichtental sind die Gründungsmitglieder Kurt Frietsch und Adolf Heizmann, die an diesem Festabend mit einer Urkunde und Medaille geehrt wurden. Ausgezeichnet für seine jahrzehntelangen Verdienste wurde darüber hinaus Heinz Schmekenbecher, der heutige 1. Vor- sitzende. „Ich bin doch erst seit zwei Jahren Mitglied und bekomme schon eine Urkunde?“, fragte sich Rolf Hoppenworth. Der gebürtige Lüneburger und pensionierte Gymnasiallehrer, der nun in Lichtental gemeinsam mit seiner Frau den Lebensabend genießen will, hatte sich diese redlich verdient. Ferdinand Bäuerle überreichte ihm eine Urkunde, in der der ‘Man of the year 2011’ für sein hervorragendes Ergebnis (8,5 Punkte aus 9 Partien) als bester Mannschaftsspieler ausgezeichnet wurde.
„Was sind schon 60 Jahre für einen Schachverein in Anbetracht der Tatsache, dass das Schachspiel mehr als tausend Jahre alt ist. Wir blicken der Zukunft hoffungsvoll entgegen. Die Förderung der persönlichen und sozialen Entwicklung aller Altersgruppen sowie die Integration von ausländischen Mitbürgern, werden auch künftig das Leitbild der Schachfreunde Lichtental prägen“, so die beiden Vorsitzenden abschließend. (fb)