Der Schachbezirk Mittelbaden trauert um Ferdinand Bäuerle, der letzten Freitag mit 66 Jahren verstarb. Stets guter Laune erreichte er just das Alter, das nach Udo Jürgens mit 66 erst richtig beginnt.
Mit vielen Anekdoten gespickt, wusste der freie Journalist sein Publikum auf seinem Schachblog bestens zu unterhalten und seine Fans zu begeistern. Zuletzt engagierte sich Ferdinand als 1. Vorsitzender der Schachfreunde Lichtental, der den Traditionsclub vom mit 10 Mitgliedern „kleinsten Schachverein Deutschlands“ bis zur Vizemeisterschaft in der Landesliga führte. Seinem Anspruch als Multikulti-Verein entsprechend zauberte Ferdinand einen internationalen Kader „aus dem Hut“ mit starken Spielern aus Ungarn, die zu den Verbandsspielen jeweils aus der Heimat anreisten.
Zu seinen besten Zeiten stach die „graue Eminenz“ in Vimbuch an den Spitzenbrettern der Landes- und Bereichsliga hervor und spielte oft und gerne Turniere im In- und Ausland. In Italien sei er als Stammgast eines Opens mit „Maestro“ begrüßt worden.
Last not least bekleidete Ferdinand im Schachbezirk Mittelbaden und im Badischen Schachverband Positionen an vorderster Front. 4 Jahre lang fungierte Ferdinand als 1. Vorsitzender im Schachbezirk und 2 Jahre als Teamchef der Badischen Spitzenspieler, die auch in internationalen Wettbewerben antraten. Den 40. Länderkampf Baden gegen Elsass in Weitenung und einen Vierländerkampf um den Bodenseecup in Steißlingen organisierte das Multitalent jeweils mit Liveübertragungen der Partien und Liveberichterstattung via Internet.
Mit seinem oft schwarzen Humor zitiere ich den Maestro mit einem seiner Lieblingssprüche: „Die Leiche piepst noch“.
Gerhard Gorges, langjähriger Mitstreiter und – Achtung Satire – „zweitbester Mitarbeiter“
Wir werden den kreativen Lebenskünstler Ferdi sehr vermissen.