Mit einem Riesenerfolg endeten die Deutschen Jugendmannschaftsmeisterschaften für die Schachfreunde Sasbach. Das U20-Team holte als Neuling in der Königsklasse der Jugendmeisterschaften den nationalen Titel. Die Sasbacher U20 mit Maximilian Ruff, Thilo Ehmann, Marco Riehle, Dominik Bohnert, Raphael Zimmer, Silvia Spiegelberg und Hans-Erich-Constantin Gubela starteten von Platz 2 der Setzliste in das 7-rundige Turnier. Der erste Tag brachte einen perfekten Start mit einem 5:1-Sieg gegen TV Frankfurt und einem 4:2 gegen den Lübecker SV. Damit gelang gleich der Sprung an die Tabellenspitze, wenn auch punktgleich mit Kiel und Darmstadt.

vlnr Silvia Spiegelberg,Hans-Erich-Constantin Gubela,Raphael Zimmer,Thilo Ehmann,Marco Riehle,Dominik Bohnert,Maximilian Ruff
Mit Rückenwind ging es dann in der 3. Runde in das ‚Derby‘ mit dem Turnierfavoriten SC Eppingen. An den ersten drei Brettern traten die Eppinger mit bundesligaerfahrenen Spielern an. Jetzt zahlte sich die Ausgeglichenheit des Sasbacher Teams aus. Nachdem die Kraichgauer mit zwei Siegen in Führung gegangen waren, bewiesen Dominik Bohnert an Brett 4 und Raphael Zimmer an Brett 5 beide ihre Kombinationssicherheit und glichen aus. Silvia Spiegelberg an Brett 6 brachte Sasbach schließlich in Führung. Am zweiten Brett musste Thilo Ehmann – zeitweilig mit zwei Bauern im Rückstand – lange verteidigen, ehe er nervenstark mit einem Dauerschach im Endspiel das Remis und damit den Mannschaftssieg sichern konnte.
Nach nur einer Stunde Mittagspause hieß jetzt in der vierten Runde der neue Spitzenkampf ‚Darmstadt gegen Sasbach‘. Diesmal konnten die drei ersten Bretter der Sasbacher ihre Partien gewinnen. Zwei Remisen an Brett 4 und 6 komplettierten den 4:2-Erfolg. Als alleiniger Tabellenführer mit 2 Punkten Vorsprung konnten sich die Lenderdörfler in der 5. Runde ein 3:3 Unentschieden gegen ‚Doppelbauer‘ Kiel leisten. Nach einem 5:1-Erfolg in der 6. und vorletzten Runde gegen USV Halle hatte man vor der letzten Runde zwei Punkte Vorsprung. Damit würde ein Unentschieden für den Titelgewinn genügen. Doch gegen die Außenseiter aus Dortmund-Brackel tat man sich sehr schwer. Keiner der Sasbacher konnte sich Vorteile erspielen. Nach vier zum Teil eher glücklichen Punkteteilungen stand es 2:2-Unentschieden, zudem standen die beiden verbleibenden Partien auf Verlust. Erst als Silvia Spiegelberg einen Fehler ihres Gegners im Endspiel zum Figurengewinn ausnutzen konnte, war ‚Land in Sicht‘. Nachdem ihr Gegner die Segel strich, war der Jubel bei der Equipe um Erfolgstrainer Nikolaus Sentef riesig. Nach der letztjähriger Deutschen Meisterschaft des U16-Teams war dies nun der zweite Deutsche-Meister-Titel eines Sasbacher Jugendteams in Folge.
Auch die Einzelergebnisse waren durchweg erfreulich. Thilo Ehmann war mit 5,5 Punkten aus 7 Partien erfolgreichster Spieler des Turniers an Brett 2 und ragte damit aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung noch ein wenig heraus.
Gleich doppelt im Einsatz war Meistertrainer Nikolaus Sentef, der die Sasbacher Schachjugend nun bereits seit mehr als 10 Jahren trainiert. In Borken als Trainer vor Ort, trainierte er gleichzeitig die Mädchen der Sasbacher U14-Mannschaft in Düsseldorf via Internet und per Telefon.
Zählten die Jungs schon zum Favoritenkreis, so hegten die Mädchen in der Altersklasse U14 wenigstens Hoffnungen auf einen Podestplatz. Der Start war ähnlich perfekt wie bei den Jungs. Die Mädchen, angetreten mit Johanna Ehmann, Gastspielerin Jenny Höglauer, Katharina Schneider und Anna Schneider, gewannen die ersten beiden Runden im Lokalderby gegen die Karlsruher SF und gegen Eintracht Berlin. Auf Platz 2 der Tabelle gelandet kam der erste Rückschlag mit einer knappen Niederlage gegen die starken Berliner Schachpinguine. Nach einem nun knappen Sieg gegen USV Halle war der Anschluss an die Tabellenspitze wiederhergestellt. In der 5. Runde wartete allerdings der Turnierfavorit aus Solingen. Trotz zäher Verteidigung mussten die Sasbacherinnen die Überlegenheit der Solinger anerkennen. Nach dieser Niederlage war irgendwie ‚die Luft raus‘. Es folgten eine weitere Niederlage gegen Düsseldorf und zum Abschluss ein versöhnliches Unentschieden gegen die SG Leipzig. Am Ende landete man auf dem 11. Platz von 20 teilnehmenden Teams. Berücksichtigt man, dass man nur gegen Gegner aus der Spitzengruppe gespielt hatte, bleibt im Rückblick ein mehr als achtbares Resultat im Wettkampf um einen nationalen Meistertitel. Wie bei den Jungs stellte auch das Mädchenteam die erfolgreichste Spielerin des Turniers an Brett 2. Für ihre 6 Punkte aus 7 Partien durfte Jenny Höglauer einen Sonderpreis mit nach Hause nehmen.