Der Schachbezirk Mittelbaden trauert um Alois Miech, der am 13. Juli 2010 im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Alois Miech spielte über 50 Jahre in verschiedenen Rastatter Vereinen Schach, zuletzt beim Schachclub Rastatt. Er hatte eine besondere Beziehung zu seinem geliebten Spiel, so sagte er, es habe ihm sogar das Leben gerettet. Als Soldat im zweiten Weltkrieg fiel er in russische Kriegsgefangenschaft. Er spielte mit den Russen Schach und wurde deshalb mit dem ersten Transport nach Kriegsende in die Heimat entlassen. Nach dem Studium der Architektur in Freiburg lässt sich Miech in den 1950er Jahren in Rastatt nieder, wo er bis zu seinem Lebensende bleibt. Zu seinen Gegnern gehörten auch bekannte Schachgrößen wie Robert Sutterer und Emil Josef Diemer (Miterfinder des Blackmar – Diemer Gambits). Schachlich sehr aktiv, gewann der Rastatter Altmeister in den letzten zwanzig Jahren mehrmals die mittelbadischen Senioren- und Nestorenmeisterschaften. Alois Miech hat sich immer für die Förderung des Schachspiels eingesetzt. Hervorzuheben ist die Starthilfe, die er vielen aus dem Ostblock ausgesiedelten Schachspielern gegeben hat. Er sprach polnisch, tschechisch und russisch, doch die Hilfe ging oft über das Ausfüllen der Formulare hinaus. Einladungen zum Essen und die Suche nach einer Arbeitstelle waren keine Seltenheit.
Alois Miech hat früher Fußball gespielt und war der erste deutsche Fußballprofi. Sportsmann durch und durch, interessierte er sich für alle Sportarten und hat eine Briefsammlung speziell mit Sportmotiven angelegt und Jahrzehntelang gepflegt. Außerdem hat er die Schachgeschehnisse in der Region in einer Chronik handschriftlich festgehalten und Zeitungsberichte sowie Fotos gesammelt. (Nikolaus Sentef, Vorsitzender des Schachbezirk Mittelbaden)
Nachruf auf Alois Miech
veröffentlicht von: Gerhard Gorges am 16. Juli 2010, 14:58 Uhr unter Vorstand