3. offene Deutsche Schachtennis-Meisterschaft

Sponsorvertreter Rainer Unterbusch (Voba Baden-Baden), Organisator Yaroslav Srokowsky (Schachzentrum Baden-Baden) und Turniersieger Wolfgang Rützel (Burgsinn, Bayern) Aus Schachtennis-Meisterschaft 2013

Wolfgang Rützel (Burgsinn) gewinnt 3. Deutsche Schachtennis-Meisterschaft
– Von Gerhard Gorges –
Von der Sonne bereits verwöhnt suchten zur 3. Auflage der Deutschen Meisterschaft im Schachtennis Protagonisten der kontroversen Einzel-Disziplinen aus 5 Ländern am Wochenende nicht nur Abkühlung in der bestens gepflegten Anlage des hiesigen Tennisclubs Rot-Weiß. In je sieben Runden „Schweizer System“ maßen sich rund zwei Dutzend Erfolgsdurstige, darunter 5 Schachgroßmeister, verschiedene Altersklassen und beiderlei Geschlechter um den vom Organisationsteam des Schachzentrums Baden-Baden, Yaroslav Srokowsky und Katja Borulya ausgeschriebenen Titel und den von der Volksbank mit 1400 Euro ausgestatteten Preisfond.
Naturgemäß lagen die Spezialisten in kurzen Hosen nach der Hälfte der Distanz in Führung. Valentin Hertwerk, einer der besten (wenn nicht der beste) Jugendspieler der Kurstadt, übernahm mit 6 Siegen aus 7 Runden die alleinige Führung des Teilnehmerfeldes, gefolgt von Wolfgang Rützel (Burgsinn, Bayern) und Slavik Gurevich (jun.) (Karlsruhe). Ganz im Zeichen der Schachprominenz stand freilich der zweite Tag des Kreuzvergleichs. Großmeister Daniel Fridmann, aktueller Deutscher Einzelmeister, ließ außer dem Stuhl, den er an Brett 1 einnahm, nichts anbrennen und „musste“ lediglich seiner Begleiterin Anna Zatonskih, der 3-fachen US-amerikanischen Meisterin, die Platz 3 belegte, ein Unentschieden überlassen. Irgendwo dazwischen landete Pavel Tregubov, ein in Paris lebender russischer „Zwei-Sechser“.
Nach dem Reglement qualifizierten sich – unabhängig von der vorherigen Platzierung – die vier Gesamt-Punktbesten aus beiden Einzelturnieren für das Halbfinale, das die Paarungen Fridmann (Pl. 4) – Tregubov (Pl. 1) und Rützel (Pl. 2./3.) – Dr. Fröhlich (2./3.) ergab. Je ein Tennismatch und eine Schachpartie galt es für den als Schiri eingesetzten Zeilenschreiber zu koordinieren. Null Problem, aber was ist bei Gleichstand nach „regulärer Spielzeit“? Das Los musste den Tiebreak-Modus bestimmen – entweder Schach oder Tennis. Im Duell der Spezialisten setzten sich nach erneutem Remis in der 1. Partie GM Fridmann gegen den aus Mülheim mitgereisten Vereinskameraden durch, während Rützel den Rückstand aus der Schachpartie im Tennis zunächst egalisierte und im folgenden Tiebreak auf Sand obsiegte. Mit 2-0 ließ Tregubov schließlich im „kleinen Finale“ „Ball und gegnerische Figuren“ laufen, währenddessen der „Centrecourt“ mit einem abermaligen Gleichstand das „handverlesene“ Publikum – bei freiem Eintritt – entzückte. Spiel, Satz und Sieg oder Schachmatt, das war wieder die Frage. Das Ergebnis ist die Antwort: Rützel vor Fridman.

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