Der Baden-Badener Eduard Fromberg (Dritter von rechts) freute sich über den 1. Rang. |
Kleine ‘Wiesn’-Atmosphäre bei den Schachfreunden Lichtental
Schach spielen und Weißwürste essen, lässt sich dies vereinbaren? Klare Antwort: Ja, wie ein von der Vorstandschaft der Schachfreunde Lichtental ins Leben gerufenes 5-Minuten-Schachturnier am Sonntag, dem 26. September zeigte, in dessen Vordergrund die Pflege des königlichen Spiels in familiärer Atmosphäre stand. Zu dem 1. Badischen/Bayerischen Schach-Frühschoppen waren Teilnehmer gar aus Bad Herrenalb, Karlsruhe und Pforzheim gekommen. „O’zapft is“, hieß es kurz nach 10.00 Uhr morgens, freilich war dabei nicht das Anstechen eines Bierfasses, sondern das Drücken der Schachuhren gemeint. Spannend ging es während des siebenrundigen Turniers zu, das letztendlich Prof. Eduard Fromberg, Verbandsligaspieler des Bundesligisten OSG Baden-Baden, verdient gewann. Er gab lediglich ein Remis gegen den Zweitplatzierten Ferdinand Bäuerle ab, der die Fahnen des Veranstalters, die SF Lichtental, hochhielt. Für die Kiebitze etwas überraschend kam mit Bettina Rostek eine engagierte Spielerin auf den dritten Rang, die seit Jahren dem FS 98 Dortmund e.V. die Treue hält. „Wir haben sicherlich mit diesem Turnier Neuland betreten“, konstatiert Heinz Schmekenbecher, der 1. Vorsitzende der Schachfreunde Lichtental, der sich über die gelungene Premiere freute. Er überreichte allen drei Erstplatzierten Urkunden sowie einen Sachpreis in Form eines Jubiläumskruges des 200jährigen Oktoberfestes. Man lege in diesem Schachclub, der zu den kleinsten Schachvereinen Deutschlands zählt, vor allem Wert auf Kameradschaft und Geselligkeit, so Schmekenbecher. Großgeschrieben werde in diesem 1951 gegründeten Verein das FIDE-Motto ‘Gens una sumus’, zu neudeutsch ‘Wir sind eine Familie’.
„Statt Weißwürste, wird es nächstens an einem Sonntagnachmittag Kaffee, Kuchen und Schach geben“, betont Pressereferent Ferdinand Bäuerle abschließend. Damit möchte man in den eigenen Clubräumen des ‘Alten Rathauses’ im Baden-Badener Stadtteil Lichtental an die Tradition der Wiener Kaffeehäuser anknüpfen. Die Kaffeehäuser in der österreichischen Metropole waren auch ein Ort, an dem Spiele praktiziert wurden, insbesondere Schach. Der Begriff Kaffeehausspieler wird auch heute noch für Schachspieler verwendet, die einen riskanten Stil pflegen. Und davon habe man allein im Schachbezirk Mittelbaden mit seinen über 700 aktiven Mitgliedern einige, schmunzelt Bäuerle, der sich sicher ist, dass auch diese Veranstaltung regen Zuspruch finden wird. (Ferdimnd Baeuerle, SF Baden-Lichtental)