GRENKE Chess Classic Baden-Baden |
10. Runde beginnt am 17. Februar ab 13.00
Georgios Souleidis (Presseteam GRENKE Chess Classic)
In der 9. Runde der GRENKE Chess Classic gab es drei Sieger. Viswanathan Anand war besser präpariert als Daniel Fridman, Georg Meier zeigte gegen Arkadij Naiditsch eine feine positionelle Leistung und Michael Adams konterte mit den schwarzen Steinen Fabiano Caruana aus. Die Ergebnisse wirbelten das Klassement gehörig durcheinander und vor der Schlussrunde liegen mit Anand und Caruana zwei Spieler punktgleich an der Spitze. Viswanathan Anand kam bei der GRENKE Chess Classic zu seinem zweiten Sieg. In einer weit analysierten Variante der Russischen Eröffnung präsentierte der Weltmeister im 20. Zug(!) eine Neuerung, auf die der Deutsche nicht korrekt reagierte. Er nahm ein Bauernopfer an, musste sich aber postwendend mit weitreichenenden taktischen Drohungen auseinandersetzen. Er verlor sich im Variantendickicht und schnell entscheidend Material. „Ich habe heute alles übersehen. Schon das Bauernopfer hätte ich nicht annehmen sollen“, meinte der Deutsche. Obwohl der Weltmeister für viele überraschend an einer Stelle den sofortigen Gewinn ausließ, gab es kein Entkommen. „Weiß stand so gut, sogar ich konnte diese Stellung nicht versauen“, gab der 43-jährige Inder typisch selbstironisch zu Protokoll.
„Mit Weiß spiele ich 1000 Punkte besser“, übertrieb Georg Meier nach seinem Sieg gegen Arkadij Naiditsch natürlich, aber der 25-jährige Trierer spielt zwei unterschiedliche Turniere in Baden-Baden. Mit Schwarz hat er seine liebe Mühe gegenzuhalten, aber mit Weiß bereitet er seinen Gegnern mächtig Kopfzerbrechen. Gegen seinen Kollegen aus der Nationalmannschaft, Arkadij Naiditsch, zeigte er eine feine positionelle Leistung. In einer Variante der Bogo-Indischen Verteidigung präsentierte er seinem Gegner im 11. Zug einen neuen Zug und hatte alsbald ein leichtes Ãœbergewicht. Naiditsch hielt zuerst im Zentrum dagegen, doch im 25. Zug erlaubte er sich einen schwachen Zug. Er zog den Springer auf das Randfeld a8, wonach Meier mit präzisen Schlägen im Zentrum und am Königsflügel Material und nach 47 Zügen die Partie gewann. Naiditsch hatte für seine Niederlage keine besondere Erklärung parat: „Ich habe heute einfach schlecht gespielt“.
Michael Adams sorgte mit seinem Sieg gegen Fabiano Caruana für Spannung im Turnier. In einer bekannten Variante der Katalanischen Partie begnügte sich der Italiener mit den weißen Steinen nicht mit einem Remis, sondern riskierte mit erstaunlichen Bauernvorstoßen in einer symmetrischen Stellung alles. Strategisch sollten sich seine Entscheidungen am Ende als falsch herausstellen. „Es war seltsam, dass mein Gegner das Zentrum schloss, obwohl er über das Läuferpaar verfügte“, wies der Engländer auf einen möglichen Fehler seines Gegners hin. Nach und nach drängte „Mickey“ seinen Gegner, dem die nützlichen Züge ausgingen, in die Defensive und fiel über den weißen König her. Caruana gab nach 54 Zügen auf.
Vor der letzten Runde liegen Viswanathan Anand und Fabiano Caruana mit 5,5 Punkten in Front. Es folgen mit 4,5 Punkten Michael Adams und Georg Meier, die sogar noch eine theoretische Chance auf den Turniersieg haben. Bei Punktgleichheit entscheidet über den 1. Platz ein Stichkampf. Die genauen Regeln entnehmen Sie bitte der offiziellen Website.
Die 10. und letzte Runde findet am Sonntag den 17. Februar um 13 Uhr statt. Die Paarungen lauten:
- Daniel Fridman – Fabiano Caruana
- Michael Adams – Georg Meier
- Arkadij Naiditsch – Viswanathan Anand
Die GRENKE Chess Classic finden vom 7. bis 17. Februar im LA8 in Baden-Baden statt.
Alle Informationen entnehmen sie bitte der offiziellen Website: www.grenkechessclassic.de