Glücklicher Erfolg in Sasbach dank Vabanque-Spiels am Spitzenbrett
Die Rochade Kuppenheim hat zum 14. Mal den mittelbadischen Mannschaftspokals gewonnen. Nach einer ungewohnt langen Durststrecke von vier Jahren reichte im Finale ein 2:2 gegen Verbandsliga-Tabellenführer Sasbach. Die Schachgemeinschaft gewann an den Brettern eins und drei, die leicht favorisierten Gastgeber an zwei und vier. Das gab den Ausschlag. Das Match hätte aber ohne Glücksgöttin Fortuna wie im Vorjahr mit 1:3 enden können!
Nach einem zunächst guten Kuppenheimer Start mit einigen vielversprechenden Stellungen in den ersten drei Stunden kippte das Duell. Nur Velimir Kresovic blieb in der Spur: Er verteidigte sich zunächst gegen Raphael Zimmer präzise mit Schwarz. Die erste Ungenauigkeit des jungen Sasbachers nutzte die Nummer drei der Rochade zu einem Mattangriff, der ihm die Qualität einbrachte. Anschließend musste er nur Dame und Turm mehrfach geschickt umgruppieren, um gegen Dame und Läufer zu obsiegen. Bei der zweiten Attacke geriet Zimmers König an die frische Luft. Danach verlor er durch eine Bauerngabel die Dame.
Joachim Kick schien zunächst Herr der Lage zu sein. Allerdings schwächte er seine Königsstellung mit den Bauernzügen h3 und vor allem g4. Das rächte sich später. Kicks Druck auf einen doppelten c-Bauern war keine ausreichende Kompensation. Eckart Plaul nutzte die geschwächte Königsstellung gekonnt aus. Erst riss der Sasbacher die f-Linie auf, dann planten Läufer und Dame ein Matt auf g2 – und der Druck der beiden Türme auf der f-Linie entschied mühelos. Der Angriff war nicht mehr zu parieren. Kicks erste Niederlage im mittelbadischen Pokal im vierten Spiel! Kresovic war ebenfalls mit drei Punkte am 14. Pokal-Erfolg beteiligt.
Beim 1:1 musste Hubert Schuh Federn lassen. Schien der FM zunächst die feindliche Stellung aufreißen zu können mit einem typischen Sizilianisch-Vorstoß nach d5, zeigte sich, dass Jens Rahnfeld an Brett zwei genauer rechnete. Der frühere Emmendinger gab den Bauern nicht mehr her und sorgte durch ein Qualitätsopfer auf e7 für die Vorentscheidung. Anschließend übersahen zwar beide Seiten in Zeitnot ein mögliches einzügiges Matt – bei der beidseitigen Königs-Hatz zog Schuh aber so eben später den Kürzeren. Eine starke Vorstellung von Rahnfeld!
Nun hatte Spitzenspieler Hartmut Metz die undankbare Aufgabe, eine schlechtere Stellung zu gewinnen. Nach 2.Sa3 im Sizilianer verbesserte der Kuppenheimer erst die Eröffnung aus dem Vorjahr gegen Maximilian Ruff, spielte dann jedoch plötzlich unreflektiert. Der Sasbacher Spitzenspieler erhöhte den Druck. Ein Remis durch ein Dauerschach hatte der Kuppenheimer zwar für einen Moment auf dem Brett – doch das wäre zu wenig gewesen. Mit einem Springer- und Turmopfer-Angebot sorgte Metz stattdessen in beiderseitiger Zeitnot für Konfusion auf den 64 Feldern. Maximilian Ruff hätte das Vabanque-Spiel mit einem genialen Damenopfer kontern können, übersah aber wie sein Kontrahent die rettende sechszügige Kombination. Die Ausnutzung der feindlichen Grundlinienschwäche hätte bei knapper Zeit wohl nur ein Weltklassespieler in Zeitnot gefunden. Metz vollstreckte danach mit Mehrqualität mühelos zum 2:2. Ruff und die gewohnt sportlich wie sympathisch auftretenden Sasbacher trugen es mit Fassung. Die junge Truppe, der die Zukunft gehört, ist schließlich auch wieder auf badischer Ebene vertreten.
SF Sasbach | 2169 | SGR Kuppenheim | 2153 | 2 | 2 | 2.09 | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | Ruff,Maximilian | 2234 | 2 | Metz,Hartmut | 2269 | 0 | 1 | 0.45 | |
2 | 4 | Rahnfeld,Jens | 2264 | 3 | Schuh,Hubert | 2235 | 1 | 0 | 0.54 | |
3 | 13 | Zimmer,Raphael | 2114 | 7 | Kresovic,Velimir | 2121 | 0 | 1 | 0.49 | |
4 | 11 | Plaul,Eckart | 2064 | 16 | Kick,Joachim | 1985 | 1 | 0 | 0.61 |