„Förderer ohne Konkurrenz“: Robert von Weizsäcker (rechts) dankte Wolfgang Grenke im Namen des deutschen Schachsports. Foto: Thomas Viering |
Unternehmer Wolfgang Grenke erhält den Europäischen Kultur-Initiativ-Preis
von Christiane Lenhardt (Badisches Tagblatt)
Der Baden-Badener Unternehmer Wolfgang Grenke ist gestern (Anm.: am 13.06.2010) für sein kulturelles Engagement und die hervorragenden Bildungsangebote, die von seinem 2009 eröffneten Kulturhaus LA8 ausgehen, mit dem Europäischen Kultur-Initiativ-Preis der renommierten Europäischen Kulturstiftung „Pro Europa“ ausgezeichnet worden. „Wenn es darum geht, die gemeinsame europäische Kultur zukunftsweisend zu gestalten, können und müssen gerade die Menschen am Oberrhein tonangebend sein“, erklärte der französische Senator Daniel Hoeffel vom Europäischen Kulturforum Straßburg/Baden-Baden bei der Feierstunde in Baden-Baden. Zu solch beispielhaftem Wirken zähle das spartenübergreifende Kulturhaus Grenkes – und sei für seinen weltoffenen Charakter hervorzuheben.
Es gebe viele Gründe, den Förderer zu ehren, fügte die frühere Baden-Badener Oberbürgermeisterin Sigrun Lang, neben Hoeffel weitere Vertreterin der unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments und des Parlamentspräsidenten stehenden Vereinigung „Pro Europa“, bei der Verleihung hinzu – als Initiator des Museums für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts ebenso wie als Investor, der eine denkmalgeschützte Bausubstanz in Baden-Badens bester Lage an der Lichtentaler Allee hervorragend mit moderner Architektur verbunden habe. Vor allem aber wollte die Kulturstiftung den 58-jährigen Grenke als großen Förderer des Schachsports in Deutschland ehren, so Lang. Grenkes LA8 mit seinem Schachzentrum ist auch Sitz des erfolgreichen Bundesligisten OSG Baden-Baden, dem Spitzenspieler von Weltrang angehören, und das junge Menschen bei ihrem Leistungssport unterstützt.
„Wolfgang Grenke ist auf diesem Gebiet der größte Förderer in Deutschland ohne jede Konkurrenz“, würdigte der Präsident des Deutschen Schachbunds, Robert von Weizsäcker, in seiner Laudatio den Baden-Badener Mäzen. Und gleichzeitig machte der älteste Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker in seiner humorvollen Rede über die charakterschulende Wirkung dieses Sports deutlich: „Schach ist ein Kulturgut.“ Es sei hochemotional, verlange vom Spieler, unter enormem Einsatz sich zu konzentrieren und zu disziplinieren. Was beim Schach spielenden Menschen zu einer inneren Ruhe führe, die Basis von Kultur sei.
Ganz im Sinne Robert von Weizsäckers Kulturbegriff haben auch die anderen ganz jungen künstlerischen Förderpreisträger Einsatz, Kraft und Ruhe bei ihren musikalischen Vorträgen an diesem Vormittag bewiesen: Danach sind auch Europäische Hoffnungspreise an das Horn-Trio Isabelle Rubinstein, Stella Hu und Julian Reichard, Landessieger von „Jugend musiziert“ aus Hinterzarten, an die erste Bundespreisträgerin Muriel Razavi (Viola) und den 13-jährigen Geiger und das Komponiertalent Andru Matuschka, Vorstudent an den Musikhochschulen Karlsruhe und Freiburg, vergeben worden. Der Europäische Kammermusikpreis ging an das Internationale Kammer-Musik-Theater Nürnberg für seine beispielhafte Jugendkulturarbeit mit internationalen Kulturschaffenden.
Artikel im Badischen Tagblatt vom 14.06.2010: