GRENKE Chess Classic setzt neue Massstäbe!

Was für eine bewegende Schachwoche für die Ooser Schachgesellschaft Baden-Baden 1922 e.V. und für alle Freunde des Schachsports! Deutschlands männliche Schachelite, das komplette Nationalteam von der Schacholympiade im norwegischen Tromsø, traf sich vom 6. bis 12. September im Kulturhaus LA 8, zur deutschen “Supermeisterschaft”, wie Sven Noppes, einer der beiden Turnierdirektoren, enthusiastisch feststellte. Und tatsächlich, die Sponsoren und der Deutsche Schachbund e.V. zeigten sich angetan und stifteten über 20.000 Euro an Preisgeldern, von denen der Sieger allein 7.000 Euro einstreichen konnte.
Doch zunächst stellten die beiden ebenfalls angereisten „Schachprinzen”, die alsbald nach Durban (Südafrika) zu den Jugendschachweltmeisterschaften reisen werden, die Verhältnisse unter den wachsamen Blicken von Hauptschiedsrichter Dr. Markus Keller auf den Kopf: IM Dennis Wagner gewann in der ersten Runde gegen Routinier GM Philipp Schlosser, IM Matthias Blübaum legte in der zweiten Runde nach und überspielte den späteren Turniersieger GM Arkadij Naiditsch. So kam es zu ersten Ãœberraschungen schon während der ersten zwei Runden. Tatsächlich ging im weiteren Verlauf manche computerunterstützte Analyse und Prognose in die Brüche, wie der für seine pfiffigen Live-Kommentare bekannte GM Klaus Bischoff am Mikrofon neidlos anerkannte, da oft andere Spielzüge als die prophezeiten von den Spielern aufs Brett gebracht wurden.
Ein bemerkenswertes Rechenexempel statuierten GM Daniel Friedmans Spielergebnisse. Der für den SV Mühlheim-Nord startende Ausnahmespieler, sicherte sich Rang 3 und 3.000 Euro Preisgeld ganz ohne Niederlage, zugleich jedoch mit nur einem Sieg! Und diesen erzielte er ausgerechnet gegen den Turnierzweiten GM David Baramidze, der mit seiner ausgeglichenen Art sich durch Siege über GM Liviu-Dieter Nisipeanu und Dennis Wagner (nach Feinwertung) zwischen Friedman und Naiditsch schob. Damit stehen die GM Arkadij Naiditsch und David Baramidze als Teilnehmer an der für Februar vorgesehenen GRENKE Chess Classic 2015 bereits fest. Während sich für GM Georg Meier, der in Tromsø sich mehr als einmal standhaft zeigte und Philipp Schlosser, der dort die deutsche Damenequipe betreute, angesichts der Endstände (siehe Tabelle) die anvisierten Ziele nicht erreicht haben dürften.

Von der lokalen Presse, öfters in mehrspaltigen Berichten, und von den Schachportalen wurde das Turnier überaus freundlich aufgenommen und über Verkabelungen und Funk auch in die entlegenen Ecken des Globus hineingetragen. Aber es sind auch die kleinen Handgriffe der Mannschaft hinter der großen Kulisse, die ein solches Turnier überhaupt gelingen lassen. Wer sie sind? – Am besten, man klickt die B i l d e r s e r i e zum Turnier an und geht sie bis zum Schluss durch.

(Siegfried Haußmann, OSG-Pressewart)

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