Seit einem Jahrzehnt ungeschlagen / Zunker hält im Finale gut mit
von Hartmut Metz
Im mittelbadischen Einzelpokal hat Hartmut Metz seine Serie fortgesetzt. Der Kuppenheimer Spitzenspieler gewann zum 14. Mal den Bezirkswettbewerb. Seit 2007 reihte er damit sechs Siege in Folge aneinander. Im Endspiel verzichtete Metz auf ein weiteres Sizilianisch-Duell mit Michael Zunker. Stattdessen zog der Rekordsieger 1.c4. Schon bald musste der überraschte Schwarze einen Bauern opfern, um nicht gleich unterzugehen. Dafür erhielt der Hördener Gegenchancen. In aufkommender Zeitnot entgingen dem Landesliga-Spieler, der auch seit vielen Jahren Mitglied bei der Rochade ist und in Kuppenheim wohnt, chancenreichere Fortsetzungen und zog wie im Finale 2008 den Kürzeren. Beide Akteure waren bereits vorher für die badische Ebene qualifiziert. Zunker unterlag bereits einen Tag später Titelverteidiger Christof Herbrechtsmeier (Emmendingen) nach einem Remis im Blitz mit 0:2. Metz trifft auf den Viernheimer Stefan Schmidt. Der Kuppenheimer Rekordsieger ist nach seinem neuerlichen Erfolg seit einem Jahrzehnt in den Pokal-Turnierpartien ohne Niederlage! Den Wettbewerb gewann er in dieser Zeit aber trotz der 39,5/44 nicht dauernd, sondern hatte auch mal im Blitz das Nachsehen. Weil Metz ulkte, er wolle nun die Siegesserie von 14 auf 44 Pokal-Erfolge ausbauen, scherzte Turnierleiter Gerhard Gorges mit Blick auf eine weitere Schnapszahl: „Exakt 222 Auswertungen nach DWZ stehen aktuell bereits zu Buche und auf 2301 Wertungspunkte spendiert der Turnierleiter ein Schnäpschen!“
Voilá:
[Site „Kuppenheim“]
[Date „2012.04.13“]
[Round „5“]
[White „Metz, Hartmut“]
[Black „Zunker, Michael“]
[Result „1-0“]
[ECO „A34“]
[WhiteElo „2294“]
[BlackElo „1935“]
[Annotator „H. Metz“]
[PlyCount „83“]
[WhiteTeam „Kuppenheim“]
[BlackTeam „Hörden“]
1. c4 Nf6 2. Nc3 e6 3. g3 c5 4. Bg2 Nc6 5. Nf3 Be7 6. O-O b6 $2 7. d4 $1 cxd4
8. Nxd4 Bb7 9. Ndb5 d6 (9… Na5 10. e4 d6 11. Bf4 e5 12. Bg5 a6 13. Bxf6 gxf6
14. Na3 $16) 10. Bf4 e5 11. Bg5 a6 12. Bxf6 gxf6 13. Na3 $16 {Positionell ist
die schwarze Stellung schon fast eine Ruine. Vor allem das Loch auf d5 ist
schlimm. Der schwarze Läufer auf e7 leistet nichts.} O-O 14. Nd5 Rb8 15. e3 {
Verhindert, dass der Springer über d4 aktiviert wird.} Kh8 $5 {Zunker zeigt
sich bereit zu einem Bauernopfer. Gute andere Züge hat er aber eh nicht. Es
droht Le4 nebst Dh5 samt Matt auf h7. Deshalb hofft er mit dem
Beschwichtigungsopfer auf eine Angriffsmöglichkeit auf der g-Linie.} 16. Qh5 {
Etwas Besseres als der Bauerngewinn fiel mir dann auch nicht ein. Eine
Springerumgruppierung von a3 nach f5 ist wünschenswert, aber auch nicht so
schnell zu realisieren.} Rg8 17. Qxf7 Rg7 18. Qh5 Bc8 19. Qe2 Bg4 20. Qd2 Qd7
21. Nc2 Be6 $6 22. Rfd1 Bxd5 23. Bxd5 (23. cxd5 Na5 24. Nb4 Ra8 25. Rac1 $18 {
ist eine gute Alternative.}) 23… f5 24. b3 Rf8 25. Bxc6 Qxc6 26. Nb4 (26. Qd5
{schien uns beiden nachher besser, ist aber doch nicht so klar wie die
Partiefortsetzung!} Qc5 27. Qxc5 (27. Qb7 Qa5 (27… a5 28. Rd5) 28. Qc6 Qc3
29. Ne1 f4 30. exf4 exf4 31. Qxb6 fxg3 32. hxg3 $18) 27… bxc5 28. f4 {sollte
letztlich reichen für Weiß.}) 26… Qf3 27. Qd5 e4 28. Nd3 $6 {Das gefiel mir
als Verstärkung der Verteidigung. Das hatte Zunker auch übersehen.} (28. Nc6 {
spielen Programme furchtlos:} f4 29. Nd4 Qg4 30. exf4 Rxf4 31. Rd2 Rf6 32. Re1
$18) 28… h5 $1 {Nach langem Nachdenken gespielt. Ab jetzt befand sich
Schwarz in Zeitnot.} 29. Ne1 Qe2 $2 {Im Glauben an ein folgendes 30.Dd2,
wonach Weiß auf Dg4 nicht mehr 31.f3 hat.} (29… Qg4 30. Ng2 (30. f3 $2 Qg5
31. fxe4 Qxe3+ 32. Kh1 fxe4 33. Ng2 Qf3 34. Re1 h4 35. Qxe4 hxg3 36. Qxf3 Rxf3
37. Re3 Rf2 38. Rxg3 Bf6 39. Re1 Be5 40. Rxg7 Kxg7 41. a3 Ra2 42. Rb1 Rxa3 $17)
30… h4 31. Rd2 hxg3 32. fxg3 Bf6 33. Rf1 Be5 34. Nf4 $18) 30. Rd2 Qg4 31. Rc2
$6 (31. Ng2 {bremst das schwarze Gegenspiel konsequenter aus.} h4 32. Rf1 h3
33. Nf4 Bg5 34. f3 exf3 35. Qxf3) 31… h4 32. Qd1 $6 (32. Ng2 {geht noch
immer.}) 32… hxg3 (32… Qg5 33. Ng2 Bf6 34. Rac1 Be5 35. Kf1 hxg3 36. fxg3
Rf6 37. Nf4 Rh6 38. Rg2 {und Weiß steht sicher, so dass sich langfristig der
Mehrbauer durchsetzt.}) 33. fxg3 Qh3 34. Rg2 $2 (34. Ng2 {ist doch deutlich
stärker.} Rf6 35. Nf4 Qh6 36. Rf2 $18) 34… Rfg8 $2 (34… d5 $1 {überzeugt
mehr!} 35. Qxd5 Bc5 36. Kh1 (36. Qd2 $2 f4 $1 $19) 36… Bxe3 37. Nc2 Bc5 38.
b4 Be7 39. Rf1 f4 40. Qxe4 Rxg3 41. Rff2 Rxg2 42. Qxg2 Qh5 43. Rf3 Rd8 44. Rxf4
Rd1+ 45. Rf1 b5 46. Ne1 bxc4 47. Qb2+ Kg8 48. Rg1+ Kf7 49. Qg7+ Ke6 50. Qg8+
Kd7 51. Qxc4 Qd5+ 52. Qxd5+ Rxd5 53. a3 Kc6 $16 {und Schwarz hat gewisse
Remischancen.}) 35. Rc1 Qh6 (35… d5 36. cxd5 Bc5 37. Rxc5 bxc5 38. Rf2 Qh6
39. Ng2 Rh7 40. Qa1+ (40. Nf4 Rxg3+ $1) 40… Rgg7 41. Nf4 Kg8 42. Qe5 $18) 36.
Qe2 $6 (36. Nc2 $18) 36… Rh7 37. Nc2 Bf6 38. Rf1 Be5 39. Nd4 (39. Rxf5 $2
Rxg3 $1 40. Rf8+ Kg7 41. Rxg3+ Bxg3 42. Rb8 Bxh2+ 43. Kf1 $16) (39. Kf2 $4 {
erlaubt das wunderbare} Qxh2 $3 40. Rxh2 Bxg3+ 41. Kg1 Bxh2+ 42. Kf2 Bg3+ 43.
Kg1 Be5+ 44. Kf2 Bc3 $3 45. Rc1 Rh2+ 46. Kf1 Rxe2 47. Kxe2 Rg2+ 48. Kf1 Rh2 49.
Kg1 Rd2 $19) 39… Qh3 $2 {Zeitnot.} (39… f4 $1 40. Rxf4 $1 Bxf4 41. exf4 Re8
42. Qd2 $16) 40. Nxf5 Rf8 41. Nh4 $6 (41. Ne7 $1 {sah ich zwar, traute mich
aber nicht gleich.}) 41… Rxf1+ $2 (41… Rg8 42. Nf5 Rf8 43. Ne7 {hätte ich
aber im zweiten Anlauf gezogen.}) 42. Qxf1 {Zeitverbrauch: 2:02 – 2:05 h.} 1-0