Der frisch gebackene badische Pokalsieger Hartmut Metz (rechts) beim Simultan im März, das er im serbischen Schachklub in Sydney gab |
Endspiel-Sieg über Untergrombacher Stefan Schork in dramatischer Partie
Hartmut Metz hat seiner umfangreichen Titelsammlung einen weiteren badischen Pokalsieg zugefügt. Nachdem der Kuppenheimer mit seiner Schachgemeinschaft Caissa-Rochade (SCR) dreimal den Vereins-Cup gewonnen hat, baute Metz seine Serie im Einzel auf vier Triumphe aus. Im Endspiel schlug der Spitzenspieler des Verbandsliga-Vizemeisters in 34 Zügen Stefan Schork. Der Finalist vom Zweitligisten SC Untergrombach hatte seinen Kontrahenten geschickt in eine Sweschnikow-Variante gelockt, die Metz sonst nie spielt. Weiß büßte dadurch zwar viel Bedenkzeit im Vergleich zu seinem „blitzenden“ Gegner ein, fand jedoch immer wieder den korrekten Theoriezug. Schork folgte einer Bundesliga-Partie von Michal Krasenkow gegen Bartosz Socko.
Metz wich dann im 18. Zug ab, blieb aber erstaunlicherweise weiter auf Theoriepfaden. Selbst das folgende Figurenopfer mit Rückgewinn des Materials plus zwei Bauern gab es noch. In komplizierter Lage konterte Schork mit einem brillanten doppelten Turmopfer! Anschließend verpasste er jedoch die einzige Rettungsmöglichkeit gegen den zehnfachen mittelbadischen Bezirkspokalsieger, die ins anvisierte Dauerschach geführt hätte. Kleiner Trost für Schork: Der Untergrombacher ist immerhin durch seine Endspiel-Teilnahme ebenso für die Runde der letzten 32 im deutschen Wettbewerb qualifiziert.
Metz hat zwar noch nie eine Endspiel-Partie verloren – nur einmal zog der Kuppenheimer nach einem Remis gegen den Karlsruher Hajo Vatter in der Schnellschach-Verlängerung den Kürzeren -, musste aber zwölf Jahre auf seinen vierten badischen Einzel-Sieg warten. Bisher eroberte er 1989, 1995 und 1996 den Titel. Mit der Caissa-Rochade setzte sich der Kuppenheimer 1992, 2005 und 2006 durch. Gegen Stefan Schork hatte er 2001 nach einem Remis in der Viertelfinal-Verlängerung des badischen Pokals trotz Mehrturms den Kürzeren gezogen. 2004 hatte sich Metz dafür im Halbfinale durchgesetzt. Sein bisher einziges Endspiel verlor er, wie erwähnt, im Schnellschach gegen Vatter. Der frisch gebackene deutsche Pokalsieger ist mit fünf badischen Cup-Erfolgen die aktuelle Nummer zwei hinter dem sechsfachen Rekordgewinner Max Eisinger (Karlsruher SF), der sich in den 50er Jahren allen überlegen gezeigt hatte. (Hartmut Metz)